5
Sep
2008

In Marawilas Krankenhaus

Heute packten Julia und Ich uns Latta ins Tuktuk und fuhren ins Krankenhaus um uns dort mal umzuschauen. Natürlich wusste Latta Bescheid, dass wir sie entführen werden. Dies war so geplant, da ihr Mann im Spital arbeitet, und Connections sind bekanntlich immer gut. Gegen oder kurz nach 10 Uhr waren wir da, wurden von den Pförtnern die den Weg zu den Krankenzimmern und Co. bewachten erstmal zurück gewiesen und warteten - man ist ja schließlich in Sri Lanka ;-) - erstmal eine halbe Stunde auf Lattas Mann.

Die Zeit verging schnell, denn Latta ist immer sehr lieb und süß, sodass wir etwas rumalberten. Als ihr Mann dann kam haben wir uns im Sekretary die Erlaubnis für einen Rundgang (und auch fürs Fotografieren) eingeholt. Sollten aber erstmal - wir sind ja schließlich in Sri Lanka ;-) - warten, da die Ärzte zurzeit beschäftigt sind (Visite?).

Also warteten wir eine halbe Stunde. Latta erklärte uns übrigens, dass die Behandlung in diesem Krankenhaus für alle kostenfrei ist (sowas wie eine Krankenkasse gibt es scheinbar nicht, die Behandlungen - auch OPs - werden vom Land bezahlt). Das Krankenhaus ist daher immer recht überfüllt mit Wartenden, da die Menschen dann nicht wie wir, zu ambulanten Ärzten gehen - da diese teuer sind - sondern eben direkt ins Krankenhaus. Außerdem werden die Patienten - sofern sie Betreuungspersonen haben - nicht mit Essen versorgt. Dies übernehmen die Verwandten, die bei Kindern auch Tag und Nacht da sein müssen, da es im Krankenhaus keine entsprechende Zahl Betreuungspersonal gibt.

Unser erster Stopp war der "Dressing Room". Ein Behandlungszimmer, wo nach und nach Patienten mit Zettel eintraten, und sich von der Krankenschwester dort verarzten ließen. Patient 1 hatte sich 2 Fingerkuppen in einer Maschine abgeschnitten. Patient 2 hatte eine allergische Reaktion am Fuß und der letzte den wir erleben durften, hatte eine bereits zugewachsene Kopfverletzung, welche nochmal verzweifelt desinfiziert und verbunden wurde.

Und so sah es in dem Raum aus:

KH_01
KH_02

Dann gingen wir hoch, und warfen einen Blick ins Labor:

KH_Labor1
KH_Labor2

Auf dem Flur trafen Latta und Mann noch ein paar Bekannte. Diese hatten einen Plastikbeutel dabei, der zugeschnürt war. Die Männer waren am Rumalbern, öffnete die Tüte und meinten, wir sollen doch mal reinschauen. Julia und Ich befürchteten einen abgetrennten Finger, es war jedoch eine kleine tote Schlange, die einen der Männer wohl gebissen hatte. Latta amüsierte sich noch eine Weile darüber, dass Julia dachte, es sei ein Finger.

Schließlich betraten wir den - überwachten - Teil des Krankenhauses in welchem die Patienten lagen. Dort ging es zuerst auf die Säuglings- und Kleinkindstation, auf der Asadi auch mal war:

KH_Babys

Irgendwie verstand keine im Krankenhaus so recht was wir wollten. Wir wollten nicht Patientenschau machen, sondern uns ein paar Gerätschaften anschauen, Labore oder gar OP-Sääle. Letzteres ging leider nicht. Und ersteres verstanden die Ärzte irgendwie nicht. Naja, interessant war es trotzdem:

KH_Spritzen

Was auf dem Bild als Gasflasche zu erkennen ist, ist die Sauerstoffflasche.
Wir gingen dann hoch auf die Frauenstation und trafen da auf einen Arzt, der uns ein klein wenig rumführte.
Er erklärte, dass dieses Gerät - jedenfalls haben wir es so verstanden - zum Absaugen von Blut und anderen Flüssigkeiten sei:

KH_Geraet

Dann gingen wir runter, und ich schoss noch dieses Bild:

KH_Rollstuhl

*grins* (zum Glück sah im Krankenhaus nicht alles so provisorisch aus ;-)

Schließlich warfen wir einen Blick in den EKG_Raum:

KH_EKG

Sowie einen Blick in die Blut-Bank und sahen die Warteschlange vorm "Operation Theatre", wo auch gerade ein paar grün gekleidete Gestalten rauskamen.

Der Arzt, der uns ein wenig rumgeführt hatte bot an, uns ins Angels Home zu fahren, er habe gerade Mittagspause. Wir stiegen also in des Doktors Wagen und anschließend durfte ich mal live erfahren, dass die Menschen hier für jedes Entgegenkommen gleich eine Gegenleistung erwarten. Denn Doktor wollte a) noch mit ins Heim kommen und b) mal bei Frank und Julia vorbeischauen ^^.

Wie wir also im Heim einfuhren (Kids waren in der Schule), begrüßte Hund Body den Dok erstmal, in dem er ihm ans Auto urinierte *grins*. Wir nutzten die Chance und stellten ihm noch ein paar Fragen. So kam z.B. heraus, dass er sich nach dem Studium nicht weiter spezialisiert hat, er meinte aber, er würde auch operieren. Außerdem handelt es sich bei Marawilas Krankenhaus um ein Basis Hospital, welches das Nötigste, aber keine speziellen Untersuchungsmethoden macht. Pro Tag werden ca. 25 kleine OPs und 3 - 4 große OPs durchgeführt. Die Krankenschwestern verdienen 35 000 Rupies im Monat (ca. 216 €), dies ist für Sri Lanka ein gutes Gehalt.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich schlimmeres erwartet habe. Natürlich enstpricht das Krankenhaus nicht unserem westlichen Standard, aber trotzdem erschien alles irgendwie gut geregelt zu sein. Es gibt Radiologen, Chirugen und Labore. Wie die Ärztehirarchien sind, weiß ich nicht so recht.

Viele Grüße aus Sri Lanka!

31
Aug
2008

Im Tempel....

... heute nun tat ich es tatsächlich: Ich stand um 6 Uhr morgens auf, lief dann schließlich gegen 7 zum Heim und mit Dinesha, Imesha, Dishna und Nisansala zum Tempel.

Bis ich unsere Haustür öffnete, hatte ich auch noch eine weiße Hose... Und dann kamen Bonnie und Clyde und begrüßten mich.... Und ich konnte es nicht verhindern: weiße Tempelhose wurde zu dreckiger weiße Tempelhose und gegen eine grüne ausgetauscht...

Im Tempel war ich dann also die einzige Weiße und die Einzige mit grüner Hose und braunem T-Shirt ;) Denn alle anderen waren so gekleidet:

Imesha-Tempel

Es war mal wieder sehr schwierig unsere Mädels vor die Kamera zu bekommen...

Die Mädels nahmen sich also bei der Hand und wir liefen ca. 10 min. Richtung Tempel.
Dort wurde ich natürlich intensiv von den anderen Mädels beäugt. Schließlich stellten sich alle in 3 Reihen auf, und es kam ein echter Buddhist mit roter Scherpe - ein noch recht junger Spunt - angerannt, setzte sich und sprach die Gebete vor, und die Kids nach. Wobei mir Nisansala in die Seite stoß, und ich auch begann Beten zu simulieren *grins*.

Schließlich gingen ältere Kids mit kleinen Körbchen, die diese wohlduftenden Blüten enthalten an allen Kindern vorbei (auch an mir), und jeder berührte die Körbe. Diese wurden schließlich vor den Buddhisten und die Buddhafigur gestellt.

Schließlich wurde noch mal gebetet, und plötzlich gingen alle auf die Knie, ich als letzte hinter her und mimte die Handbewegungen Nisansalas *g*.

Dann gingen alle rüber zur Schule und auch Nisansala und Ich konnten einen der klapprigen Stühle erhaschen. Es folgte ein schier unendlicher Unterricht in - natürlich - singhalesischer Sprache und ich kämpfte die ganze Zeit mit meiner Müdigkeit.

Iiiiiiiiiiiirgendwann war Pause. Diese benötigte ich auch dringend. Die Mädels zeigten mir den Tempel (Fotos will ich mal an einem anderen Tag machen, wollte da heute net der blöde Touri sein ;) ) und die Schule. Zu Beidem folgen also Bilder. Auf jedenfall gibt es eine Kantine, eine Bibliothek und einen Schulgarten. Das fand ich eigtl. ganz nett. Die Klassenräume sind natürlich nicht unser Standard. Z.B. ist der von Sadunis und Malis Klasse ein zerfallener Raum, also eher eine Terrasse mit Dach aber ohne Wände...

Heute hat es auch wieder geregnet, und es sprühte halt davon auch etwas rein, weil es keine Fensterscheiben sondern stattdessen Gitter gibt.

Und auch so wedelt der Lehrer gerne mal mit nem Stock... Aber dazu werde ich ja sicher mehr erleben, wenn ich mal die Schule besuche...

Soviel heute von mir... Bin total müde!

30
Aug
2008

Mach Dich mal locker...

Heute nun mal wieder eine Zusammenfassung vergangener Ereignisse.

26. August 2008

Julia hatte die klasse Idee, mal Elle in Form von Personal gg. Kids zu spielen. Sobald dies verkündet war, hatten die Kids für das aktuelle Match kaum noch

Interesse und wollten unbedingt sofort mit dem "Staff again Children"-Match beginnen.

Per Auslosung wurde entschieden, dass wir - also das Personal - beginnen. Dies hatte Freudenschreie bei den Kids aufgelöst *lach*, aber: zu früh gefreut.
Julia und Ich schieden schon nach dem ersten Versuch aus, Frank versuchte uns noch zu retten, die Miss schlug den Ball gleich ins "out", Saku machte ebenso

nur wenige Punkte, doch Laxman rettete unser Team noch auf 9 Punkte. Die Kids waren sichtlich amüsiert.

Doch nachdem Einsätze für die Verlierer ausgemacht wurden (verlieren die Kids, müssen sie für das Personal ein Frühstück zubereiten, verliert das Personal

gibt es Eiscreme und Schokolade), wurden die Kids nervös. Als deren Team an der Reihe waren wurde die Aufregung der Kids ersichtlich.

Die sonst sehr gute Elle-Spielerin Dinesha schlug den Ball ins Aus, und auch Sadunis Ball misslung. So ging die erste Runde ans Staff und ein Breakfast war

uns sicher.
Doch natürlich gab es eine Revanche und für die Kids damit die Chance, sich doch noch ihr Eis zu verdienen.

Und diese Gelegenheit nutzten sie auch und schlugen ins haushoch. Damit war ihnen ihr Eis am Mittwoch sicher...

27. August 2008


Gegen 9 Uhr morgens trudelten Julia, Frank und Ich also im Heim ein und waren auf das Frühstück gespannt. Sonst gibt es wohl - nicht schwer zu erraten - Reis

& Curry. Diesmal gab es gebratene Nudeln, die wie Bratkartoffeln zubereitet waren. War echt lecker, und doch finde ich es wirklich krass, dass die

Singhalesen den ganzen Tag über nur solch kohlenhydratreiches Zeug essen *grins*.

Ich für meinen Teil schwang mich anschließend in meinen freien Tag ;D

Zuerst fuhr ich ins Shashikala und besorgte mit Stoff für eine kurze Hose... (ich erwähne hier nur am Rande, dass ich irgendwie - warum auch immer *lol* -

nur 2 kurze Hosen dabei habe, die ständig dreckisch sind). Ich nahm recht dünnen Stoff im Glauben, dass die Schneiderin den sicher doppelt nehmen wird.
Soweit so gut also zur Schneider"stube". Die Damen erklärten mir dann, dass sie keine Hosen nähen, sondern nur Röcke und schickten Fahrer Christee und mich

zu einer anderen Nähstube in welcher nur Männer arbeiten. Dort began also das lustige Unterfangen mit zu dünnen Stoff, der nicht doppelt genommen wird, und

einem Mann, der mir nun also eine Hose nähen soll und kein Englisch spricht. Daher also Christee zwischen uns, der mit einem Dauerlächeln alles übersetzte

(an dieser Stelle mal ein Hoch auf Christee).

Heute hätte ich das gute Stück abholen können, verschob dies jedoch auf Montag, da ich heute 1. ein paar Kreislaufprobleme habe und es 2. stark regnet.


28. August 2008

Da das Angels Home in einigen Wochen mit einer großen Anzahl Büchern beglückt wird, hat Julia die Idee einer Bibliothek für die Kids entwickelt. Part 1

dessen habe ich heute mit den Kids umgesetzt: Wir haben Bibliotheksausweise erstellt.

Ich für meinen Teil habe auch eine tolle Freeware - in Deutsch - zur Bibliotheksverwaltung gefunden, jedoch noch keine Englischsprachige (alle Hinweise zu

Library-Management Freeware bitte zu uns ^^).


20. August 2008

Heute hat es - wie schon in den letzten Tagen - viel geregnet... Und dieser Wetterumschwung machte sich bei mir auch kreislauftechnisch bemerkbar *seufz*.
Julia hat die Miss in die Geheimnisse einer Excel-Tabelle eingeführt, denn: Angels Home goes Laptop *grins*.
Das war jedenfalls sehr niedlich anzusehen, wie sie sich alles notiert hat und entzückt davon war, dass jetzt der PC für sie rechnet *grins*. Alles in allem

fanden Julia und Ich, dass sich die Miss sehr gut beim 1. Mal Laptop geschlagen hat :-)

Abschließend noch die Erklärung des Titels: Es ist doch echt zum Weglachen, denn Emesha sagte letzten Dienstag aus heiterem Himmel: "Mach' Dich mal locker". Zum Knuddeln süß ist das.

Desweiteren bringe ich Nisansala, Mali und Saduni seit einigen Tagen ein wenig Deutsch bei. Nisansala ist am Eifrigsten dabei, und die 3 können nun von 0 - 12 zählen, und einige kleine Wendungen haben sie sich auch schon gemerkt ("Guten Tag", "Bis morgen" etc.).

Morgen werde ich seeeeehr früh aufstehen und die budhistischen Mädels mal mit in den Tempel begleiten.

Daher gute Nacht aus dem verregneten Sri Lanka,
Steffi

PS. Ich weiß, ich bin euch noch Kandy-Dance-Videos schuldig. Hatte bisher noch keine Lust zum Schneiden und Hochladen *g*, kommt Zeit - kommt Video ;)

24
Aug
2008

Colombo - Kandy und zurück Teil 2

Rückfahrt


Brav stand ich also am Donnerstag bereits um 7:00 Uhr auf und wollte gegen 7:30 Uhr Frühstück essen, dennoch war es dann schon recht spät, eh ich in der Stadt war. Ich entschied mich also gegen DIE Sehenswürdigkeit Kandys: gegen den Zahntempel. Mir war es wichtiger, noch etwas zu shoppen und die Stadt zu sehen. Tjaja, doof bloß, wenn die Läden erst gegen 10 Uhr öffnen. Laksala und Markt hatten zum Glück schon auf, so schaute ich noch etwas nach Souvenirs, lief schließlich westlich vom See entlang, wurde mal wieder von irgendeinem Typen angequatscht, traf Norr noch einmal und war sehr froh, am Bahnhof angekommen zu sein.

Ich habe nichts tolles an Kandy als Stadt erfasst. Der Ausblick vom Hotel war super und Kandy sieht von oben auch ganz hübsch aus, aber innen drin ist es eigentlich wie in Marawila oder Colombo: dreckig, bunt und stickig. Zumindest war das mein erster Eindruck.

Kandys Bahnhof(stoiletten)

Menschen, Menschen, Menschen. Hoffnungsvoll kaufte ich mir eine Karte für die 2. Klasse. Ich war dabei der festen Meinung, dass ich eine Sitzplatzreservierung hatte. Ehe ich mich jedoch auf die Suche nach diesem vermeintlichen Sitzplatz machte, testete ich Kandys Bahnhofstoiletten.
  • Lektion Nr. 3: Habe immer einen guten Vorrat Taschentücher dabei!
  • Lektion Nr. 4: Bringe dir diese Taschentücher aus Deutschland mit, denn hier habe ich noch keine Taschentücher zum Kauf finden können...
Zur Auswahl standen
- ein Sri Lanka-typisches "Plumpsklo" welches verstopft war
- eines was schon seit 10min. besetzt war
- und ein westliches Klo welches dann meine Wahl war...

Plitschnasser Boden erwartete meine FlipFlops und mich. Juchu.

Schließlich machte ich mich auf zur Bahn, kaufte noch Wasser (was für mich Weiße natürlich prompt teurer war) und fragte schließlich einen Typen (großer Fehler!), was denn auf meiner Fahrkarte für ein Sitzplatz notiert sei. Der antwortete nur: "Dekei" - Klasse zwei. Na toll, wohl keine Sitzplatzreservierung... Ich durchlief also die 2 Wagen der 2. Klasse - kein Platz mehr frei. Im Gang blieb ich stehen - und da war er wieder, der Typ von eben... Er wollte sich mit mir unterhalten, auch dann noch, als wir feststellten, dass weder er englisch kann, noch ich singhalesisch.

Via Handzeichen fragte er nach meiner Handynummer, meiner Adresse in Deutschland und ob wir nicht zusammen irgendwo hin gehen wollen. Ich für meinen Teil versuchte derweil eine Uhr auszumachen, da ich mich der Abfahrt des Zuges entgegen sehnte. Nur einem seiner Handzeichen bin ich gefolgt: ich habe mich auf die Einstiegsstufe der Zugtür gesetzt... Das fand ich sehr abenteuerlich.

Ich saß dann also da, in der Zugtür (die ja nicht verschlossen wird) und wartete auf die Dinge, die da kommen (meinen mit 2 Schlössern gesicherten Rucksack natürlich neben mir). Und da kam auch was, nämlich eine singhalesische Familie. Wobei es sich die etwas korpulentere Dame auch nicht nehmen ließ, sich noch neben mich zu quetschen und - ja was? - ein Gespräch mit mir anzufangen.

Zugfahrt mit Maniak und Familie

"Where are you from?", "Where going?", "What Hotel?", "What you doing?", "Married?", "Bradda?" - äh moment, Bradda? "You have Bradda?", "Bradda? Or sister?" Ahhhhhhhhhhhh. "Yes, one younger sister" "No Bradda?" Ich: "Not married, no brother" und plötzlich verharrte sie in ihrem erstaunten Gesichtszug und starrte mich an.

Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, ging es auch schon weiter: "What's your name?" "How old are you?" etc pp. . Neugier und Gesprächsfreude können ja ganz hinreißend sein, nicht aber, wenn man alle Fragen bereits 5 mal 5 Menschen beantwortet hat oder die Antworten erstmal via Mundpropaganda ans Abteil weiter geleitet werden. Oder die Dame dann neben mir sitzt, mich anschaut, was auf singhalesisch sagt und sich dann mit dem Rest darüber einen ablacht. Kultur pur.

Plötzlich blieb der Zug mitten in der Pampa stehen......... Ich gebe ja zu, dass das schon etwas beängstigend für mich war, so mitten in Sri Lanka. Ich äugte also raus - ich saß ja sehr günstig - und sah das:

Gruene-Flagge

Okay, dann kann es ja jetzt weiter gehen, die grüne Fahne wurde geschwenkt. Und da war es wieder, dieses Gefühl, das menschliche und zugleich nervige Bedürfnis die Toilette aufsuchen zu müssen.

Zum Glück befand sich die Zugtoilette in nächster Nähe. Zunächst erschien mir diese sauberer als im Bahnhof, das erfreute mich. Doch den Wasserhahn aufzudrehen war ein Fehler. Braunes Wasser sollte nun meine Hände reinigen, ich verzichtete.

Zurück auf meine Treppenstufe bot mir Maniak (so hieß die Dame neben mir) einen Keks an... Frei nach dem Motto: "Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark" nahm ich diesen an, die folgenden Angebote (von Cheese-Cracker bis Stulle) wehrte ich erfolgreich ab.

Ab und an hielten wir auch mal neben einem anderen Zug...

2-Zuege

Und plötzlich musste ich ausführlich lachen. Ich fand es einfach etwas strange, so in einer Zugtür zu sitzen (3 Stunden lang), unter mir ab und an einen Abhang zu erblicken, neben mir eine Frau, die irgendwann einen Kaugummi im Haar hatte oder laut herumschrie wenn wir durch einen Tunnel fuhren (aus Spaß natürlich, nicht aus Panik), kurz vorher noch von einem Typen ohne mit der Wimper zu zucken gefragt zu werden, ob ich mit ihm zusammen irgendwo hin gehen wolle, braunes Wasser aus dem Wasserhahn und dabei alleine und mitten in Sri Lanka zu sein....

Irgendwann kam ich in Colombo an, wurde natürlich gleich wieder von allen Ecken angequatscht und leider leider konnte ich diesem Typen, der mich schon auf meiner Hinfahrt angesprochen hat, nicht entkommen. Ich hatte furchtbaren Hunger und ließ mich zu einem "nahe gelegenen" Imbiss mit Vegetables fahren (zu einem Freund von ihm). Ich bekam jedenfalls schlechte Laune. Denn so nahe gelegen war das nicht und gerade hygienisch wirkte es auch nicht. Der Tuktukfahrer aß jedenfalls so genüsslich, dass ich sogar noch auf ihn warten musste. Irgendwann war ich einfach nur froh im gut klimatisierten Expressbus nach Marawila zu sitzen.

Was übrig bleibt ist die Erinnerung an einen richtig coolen Ausflug mitten in Sri Lanka, ganz allein mit Rucksack ...... und weißer Hose.

21
Aug
2008

Colombo - Kandy und zurück - Teil 1...

... sehr abenteuerhaft.

Unseren Trip nach Colombo zur Visumsverlängerung nutzte ich aus, um die recht bekannte Stadt Kandy zu besuchen. Und zu meinen Erlebnissen komme ich nun.

Colombo

Am Dienstagmorgen fuhr ich also das erste Mal mit einem singhalesischen Bus. Julia erklärte mir, dass sie lieber mit den kleineren Bussen fährt, die sind klimatisiert und man wird nicht allzuviel begrabbelt. Wir standen also an der Bushaltestelle an der ein Bus nach dem Anderen hupend hielt und entschieden uns schließlich für einen Kleineren der schon recht voll war. Aber wat muss, dat muss.

Nach einigen Verenkungen erreichten wir Colombo... Laut, stickig, waaaarm. Unser Weg führte uns ins Immigration Office - Menschen, Menschen, Menschen. Am Eingang gibt es eine Taschen- und Körperkontrolle, nach einem längeren Gang (inkl. Imbissständen) ging es dann eine vollkommen überlaufende Treppe hoch die klimatisch sehr an Sauna erinnerte. Irgendwann erreichten wir dann die für uns relevante Ebene und ich erlebte das singhalesische Behördentum mal live, echt und in Farbe. Frei nach der Philosophie:

"Hard work is the secret of success, that's why it is only a secret"

werden bei einem Tässchen Kaffee in aaaaller Ruhe Visaanträge bearbeitet. Ein Stempel hier einholen, ein Stempel dort einholen, sich den Singhalesen und Anderen stellen, die sich stets dreist vordrängeln, warten und irgendwann den Stempel beäugen. Geschafft. Julia erlag derweil dem Kommunikationszwang eines Singhalesen, was diesmal recht praktisch war, da dieser schließlich mich und den Australia Curtis (junger Bursch) zu Majjestic City fuhr.

Majjestic City war also meine Colombo-Sehenswürdigkeit. Glücklicherweise fand ich hier endlich einen Automaten, der meine Kreditkarte annahm und mir Rupies ausspuckte - Danke! Nun konnte ich mal shoppen gehen in diesem riesigen Komplex, welcher zum Verlaufen einlud.

Im Untergeschoss gibt es Imbissstände. Ich hoffte also, mal etwas Ausgefalleneres als "Reis & Curry" zu finden. Doch trotz Namen wie "Malaysische Küche" oder "Thailändsiche Küche" etc., sah irgendwie alles gleich aus *seufz*. Zielstrebig lief ich also Richtung "Vegetarian Food", als ich näher kam sah ich den vollständigen Namen "Vegetarian Food & Non-Vegetarian Food" - keep smiling. Wieder mal keine große Auswahl, doch der Reis war lecker. Wobei ich fairerweise anmerken möchte, dass es an einem Stand Burger und Pizza gab, aber nicht in veganer Ausführung.

Dann also wieder hinauf - irgendwie. Ich schlenderte also durch die Gegend, fand vorerst nichts, doch wurde schließlich doch ein recht schickes Oberteil beglückt, welches ich mir nochmal schneidern lassen möchte, sodass ich zwei davon habe *grins*. Preis war wie immer super okay :-)

Doch bald waren die 2 - 3 h um und ich wählte einen einigermaßen vertrauenswürdig aussehenden Tuktuk-Fahrer um zur Fort Railway Station zu fahren und mir ein Zugticket zu besorgen. Es dauerte nicht lange und ich hatte einige Männer an der Backe die ich jedoch schnell erfolgreich abschütteln konnte. Nur einer blieb hartnäckig und gab mir seine Karte mit dem netten Angebot auch mal bei ihm und seiner Frau übernachten zu können - gerne doch... Dann trank ich noch eine Kokosnuss (mit Wechselgeld aus dem BH *oink*) und checkte ein in den Bahnhof. Leider sah ich nirgendwo welcher Zug da jetzt am Gleis stand - also musste ich fragen und wurde zu meinem Platz gebracht (womit ich dann den nächsten an der Backe hatte, der aber auch bald wieder ging).
  • Lektion 1 also: Nicht zimperlich sein beim Abschütteln ;)
Im Zug saß ich also 2. Klasse und wartete auf das was da komme.

Fahrt nach Kandy

Banner-Hinfahrt

Nachdem der Zug Colombo immer weiter hinter sich ließ und die Zeit etwas verstrich, bekam ich das schöne Hochland Sri Lankas zu sehen. Und da die Fenster offen waren (logisch), schoss ich sogar einige gute Fotos:

Hinfahrt-1

Hinfahrt-2

Hinfahrt-Berg

Und wo es einen Berg gibt, muss es auch ein Tal geben...

Hinfahrt-Tal

Und irgendwann fuhr der Zug in den Bahnhof Kandys ein.

Kandy

Jaaaa, wirklich toll, wenn man so beliebt ist *grins*. Regelrecht bestürmt wurde ich von den Tuktukfahrern und wählte auch hier wieder den am sympathischten aussehenden, was eine gute Wahl war, wie sich herausstellte. Der gute Mann (Norr war sein Name) fuhr mich dann ins Lake View Rest auf den Berg in welchem mir Frank ein Zimmer gebucht hatte. Recht erschöpft trat ich also zwischen 18 und 19 Uhr ein und wurde sehr freundlich empfangen.

Nachdem ich mich in meinem Zimmer ausgebreitet habe, fragte ich bei der freundlichen Dame etwas schüchtern an, wo ich denn am Besten ein Dinner herbekäme. Ihre Antwort: "Reis & Curry?", ich nickte und sie meinte, sie würde mich rufen, wenn es soweit ist. Lächelnd und beglückt ging ich in mein Zimmer um dann eine halbe Stunde später eines der leckersten Reis & Currys essen zu können, *yummie*. Gegen 20 Uhr schlief ich ein *grins*.

Morgens genoss ich dann diesen Ausblick während eines super leckeren Frühstücks mit frischem Ananassaft:

Lake-View

Schließlich wollte ich mich dann gen City bewegen...
  • Lektion 2: Wenn der auserwählte Tuktukfahrer in Ordnung war: Nummer geben lassen
Wie gut, dass er mir seine Nummer gegeben hatte. Und auch heute warb er wieder für seine Rund-um-Kandy-Tour. Da er 500 Rupies im Preis heruntergegangen ist und ich auf Einfachheit stehe *gg* besiegelte ich mit einem "Harri, harri" den Pakt. Und er lenkte den Three-Wheeler Richtung Pinnawela. Angepeilt wurden die Ziele Tee-Produktion, Ayurveda-Farm, Elefantenwaisenhaus Pinnawela, Könglicher Botanischer Garten sowie abschließend der Kandy-Dance und der Zahntempel im Kandy.

Tour durch Kandy und Umgebung

Erster Stopp: Tea-Production

Dieser Ort war mir sofort sympathisch. Nicht nur wegen dem wundervollen Duft sondern auch, weil die Toilette Klopapier hatte!
Ein netter Mann führte mich durch die verschiedenen Station der Prduktion von Tee, klasse dabei war, dass er auch etwas deutsch sprach und ich daher alles gut verstand (wobei es in Englisch begann und schließlich zu einem "after that, the tea must gären" wurde *g*).

Für alle die, die es interessiert hier mal alle Informationen zur Teeherstellung die mein Gedächtnis noch hergibt.
Die Blätter werden handverlesen, dadurch dass die Teapflanze des schwarzen Tees sehr schnell wächst, kann jede Woche einmal gepflückt werden. Der Tee wird dann 24h (glaube ich) gelagert, sodass er etwas trocknen kann. Anschließend werden die Blätter gemahlen, wobei noch unerwünschte Stengel drinnen bleiben. Schließlich muss schwarzer Tee gären (grüner Tee nicht) und wird anschließend weiter getrocknet. Eine Sortiermaschine sortiert die Stengel aus.

Schließlich zeigte er mir die Sorten, die diese Tea-Factory herstellt. Wenn ich mich recht erinnere, gab es folgende:

B.P. - Broken Pekoe
B.O.P. - Broken Orange Pekoe
F.B.O.P. - Flowery Broken Orange Pekoe
und grüner Tee.

Je feiner die Blätter gemahlen sind, umso stärker ist der Tee (auch noch nicht gewusst ;-) ).

Schließlich wird das ganzen in großen Säcken abgepackt und überall hin verschifft (wenn ich es mir richtig gemerkt habe, exportiert Sri Lanka 5% seines Tees). Dann zeigte mir der Mann noch eine super neue Maschine aus Schottland (glaub ich), die den Tee nach Farbton sortieren kann und abschließend wurde mir frischer B.O.P. eingeschenkt. Ja, das war schon lecker und den kleinen Laden mit verschiedensten Tees - reine Natur - hätte ich leer kaufen können ;-) Aber das wäre dann zu schwer für den Rückflug gewesen ^^.

Zweiter Stopp: Ayurveda-Farm

Student Asintha machte mit mir eine kleine Tour durch die Geheimnisse ayurvedischer Medizin. Toll war auch hier, dass er etwas deutsch sprach, und dafür, dass er dies erst seit 3 Monaten lernt, fand ich es schon sehr gut. Als Zwischenstopp präsentierte er mir nochmals alle Tränkleins und Pasten und ich bekam eine Gesichtsmassage von seinem Kumpan. Leider konnte ich einige Wirkungsweisen, von denen Asintha überzeugt war, nicht ganz glauben. So z.B. das Zimt-Öl welches durch Einreiben gegen Zahnschmerzen helfen soll (also den Schmerz lindern sollen, nicht den Zahn heilen). Oder das sogenannten Lady-Tonic gegen Menstruationsschmerzen.

Im Gespräch stellte sich heraus, dass Asintha fast mit deinem Medizinstudium fertig ist, das fand ich natürlich cool *grins* aber dunkel blieb für mich, wieviel nun wirklich dran ist, an all diesen Tinkturen und was er gelehrt bekommt während seines Studiums.

Leider habe ich ihn am Schluss etwas enttäuschen müssen und keines der Mittelchen gekauft, wobei ihn mein Satz: "Ich kann nicht recht glauben, dass das wirkt", glaube ich etwas kränkte.

Naja, freundlich gewinkt wurde zum Abschied trotzdem.

Dritter Stopp: Elephant-Park

Hier gab es leider ein Missverständnis zwischen Norr und mir, ich dachte wir seien bereits in Pinnawela und wunderte mich, warum mir hier nur Elefanten-Safaris für 2000 Rupies und mehr angeboten wurden. Doch selbstverständlich wollte ich NICHT auf einem Elefanten reiten, ihn waschen oder füttern.

Also ging es nun nach Pinnawela.

Vierter Stopp: Elefantenwaisenhaus Pinnawela

Banner-Elefanten

Ich habe lange Hin und Her überlegt, ob ich dieses Waisenhaus besuchen soll. Doch da es eben ein "Waisen-"haus ist und Elefanten hier ja heilig sind, entschied ich mich dazu dieses Projekt durch einen Besuch zu unterstützen.

Elefanten

Als Erstes sah ich auf einem recht weitem Land auch scheinbar glückliche Elefanten, an anderer Stelle stand jedoch ein sehr großer Elefant angekettet auf dem Präsentierteller und auch einige weitere waren angekettet. Norr erklärte mir jedoch, dass diese Elefanten sehr schwer zu bändigen seien und daher angekettet sind.

Dann führte mich Norr zur Fütterstelle an welcher um 13 Uhr eine Füttervorstellung gegeben werden sollte. Dort war Mutterelefant mit Jungtier (angekettet). Wobei Mutterelefant die ganze Zeit den Kopf hin und her warf, kenne mich mit Elefanten nicht so aus, fand das etwas seltsam.

Schließlich gingen wir rüber zu einem Fluss, Norr meinte, dort werden die Elefanten gewaschen. Dazu kam es zwar nicht, der Fluss war aber trotzdem schön:

Fluss

Nun wurde ich jedoch langsam etwas zittrig, ohne Mütze in praller Sonne sehnte ich mich nach einem anständigen Mittagessen. Norr empfahl mir das Restaurant seines Freundes und ich aß.... Reis & Curry. Jaja... War mir aber egal, denn ich hatte Hunger ;-)

Für mich war es nun Zeit langsam den Rückweg anzutreten, Norr sah das genauso und wir fuhren zurück Richtung Kandy.

Fünfter Stopp: Gamini Gem & Jewellery Ltd.

Norr wollte mir unbedingt (ich könnte ja was kaufen ;) ) die Silver-Factory (so nannte er es) seines Freundes zeigen. Eigentlich interessierte mich das kein bisschen, aber ich ließ mich breit schlagen. Von Norrs Freund wurde ich also durch die Etappen der Produktion von Ohrringen und Co. geführt. Und schließlich kam natürlich ein Möchte-Gern-Verkaufsgespräch *gg*. Naja, ich lernte was über die Edelsteine Sri Lankas, deren Härtegrade und Schliff, glaubte schlussendlich aber nicht daran, dass hier mit echten Aquamarinen und Co. gehandelt wird, da alle Steine viele winzige Kratzer von der Bearbeitung hatten und auch die Fassungen aussahen, als wurden sie bei Bijou Brigitte eingekauft.

Fand ich aber alles nicht schlimm, war alles ganz nett und Geld wollte auch keiner von mir haben.

Beim betrachten der vermeintlichen Edelsteine fiel mir lediglich auf, dass ich furchtbar dreckige Fingernägel hatte und sich meine weißen Klamotten (extra für den Tempel angezogen) auch langsam etwas beige verfärbten.

Sechster Stopp: Königlicher botanischer Garten Sri Lankas

Banner-Garten

Norr und ich machten aus, dass ich eine Stunde im Garten verbringe und er dann wieder bereit steht. Ich für meinen Teil war schließlich froh, die Kassiererin davon überzeugt zu haben, Studentin aus Deutschland zu sein (denn einziges Indiz dafür war für Sie mein Geburtsdatum) und daher nur die Hälfte des Eintrittspreises zahlen musste (300 Rupies = ca. 2 Euro).

Der Garten war prächtig - an Pflanzen bin ich zwar wenig interssiert aber auf Ästhetik stehe ich sehr wohl ^^. Der Garten eignet sich wunderbar für einen Tagesauslfug. Gerne hätte ich mich irgendwo hingepackt und eine Runde gelesen. Doch dies ließ ich bleiben und wollte unbedingt zur Hängebrücke am anderen Ende des Gartens *grins*. Und der Garten ist nicht klein...

Garten-Weg

Garten-Japan

Garten-Dynamische-Baeume

Und durch die Riesenpalmen-Allee ging es endlich Richtung Hängebrücke...

Garten-Palmenallee

Dort erblickte ich also jenes Exemplar:

Garten-Bruecke

Und war sehr froh, dass ich nicht 5 min. früher kam, denn gerade als ich ankam wurde ein Schild: "Wegen Renovierung vorübergehend geschlossen" angehangen ;-)

Nun wurde die Zeit langsam knapp und ich lief zurück...

Garten-Lochbaum

Wo mich Norr empfang.

Nun gings zurück in die Kandy-Innenstadt. Norr schlug vor, dass ich mir erst den Kandy-Dance anschaue und wir dann in den Tempel fahren.

Siebenter Stopp: Kandy-Dance in der Y.M.B.A.-Halle.


Für 500 Rupies gab es hier den berühmten Kandy-Dance zu sehen. Publikum waren zu 95% Weiße ;). Ich platzierte mich in der 2. Reihe, erfreute mich an guter Sicht auf die Bühne bis blonde korpulente Frau XY erschien, anhand ihres gewählten Programmblattes in deutsch kombinierte ich: Aha, deutsche blonde korpulente Frau... *seufz*.

Naja, ich sah trotzdem was, bloß fürs Fotos schießen wäre die erste Reihe passender gewesen. Daher gibt es tatsächlich nur ein schönes Foto:

Kandydance

Dafür aber einige schöne Videos ;D. Welche in den nächsten Tagen zum Teil folgen werden.

Nun war es schon dunkel... Angesichts dessen, dass ich Norr schon einen ganzen Tag seiner Familie entzogen habe ;-) - naja, eher weil ich keine Lust mehr hatte *gg*, entschloss ich mich noch eben was zu essen, nach ein paar Souvenirs Ausschau zu halten und schließlich ins Hotel zu fahren.

Norr fuhr mich erst noch - mal wieder ;) - zu einem seiner Freunde welcher einen Laden mit einer riesigen Auswahl an Stoffen hatte und in welchen buntes Treiben herrschte. Ich nutzte die Chance und kaufte mit schwarzen Stoff für eine Hose, die ich mir hier schneidern lassen will.

Anschließend fuhren wir ins - von meinem Reiseführer empfohlene und mit voller Hoffnung auf chinesisches Essen - Lyón Café. Dort bestellte ich mir Vegetables mit Cashew-Kernen, und ..... Reis... . War lecker mit viel Knoblauch aber auch hier unterschied sich die Speisekarte nicht groß von Marawilas Restaurant. Norr, der die ganze Zeit noch nicht seinen Lohn haben wollte, nahm nun die 2000 Rupies an. Da ich die Tour super fand, legte ich noch die 500 Rupies drauf (das war der ursprüngliche Preis) und denke, dass ich für rund 15 Euro einen super Fahrer hatte.

Norr sah mittlerweile sehr geschafft aus, dann waren wir auch noch zugeparkt. Leider wusste er mit dem Wort "Souvenir" nichts anzufangen, ich umschrieb es mit Gift und er fuhr mich zum Laden.......... eines Freundes *grins*. Dieser war jedoch überfüllt mit Kitsch *lach*, sodass ich Norr erklärte, dass es nicht so wichtig sei und er mich nun zum Hotel bringen kann.

Das tat er, und nach einem gegenseitigen Dankeschön verabschiedeten wir uns.

Soviel von Heute zu meiner Tour!

17
Aug
2008

Morgens in der Küche...

... des Angels Home for Children mit Latta, Catherine, Depanee, Saku und der Miss sowie Nisansala, Katze, Hund und wer sonst noch so vorbei kommt.

Die letzte Woche stand unter dem Stern: Kochen.


Denn es ergab sich, dass ich morgens bereits ins Heim gefahren bin. Da die paar Mädels alle beschäftigt waren ging ich in die Küche um mir dort vielleicht das Eine oder Andere abzuschauen.

Soweit, so gut. Beim ersten Mal machte ich gleich wieder kehrt, weil es furchtbar nach Kohl roch. Das war nicht so mein Fall. Doch eine Stunde später - bei frischem Kokosnusssaft für die Kids und mich ;) - wurde ich dann zum "cutting" des Sojafleisches eingeteilt.
An dieser Stelle eine Anmerkung: Hier gibt es superleckeres Sojafleisch in Tüten mit fertiger Würzmischung. Das ganze riecht und sieht aus wie Hundefutter, wenn man es auspackt. Und diese ganzen kleinen mondförmigen aufgeweichten Sojastückchen sollte ich alle nochmal in der Mitte teilen (eine ganze große Schüssel voll). Ich habe mich echt gewundert, warum sie sich diese Arbeit machen. Denke mir aber, dass das Sojafleisch den Geschmack der Gewürze dann besser aufnehmen kann.

Während ich also die Sojaschwämme teilte, unterhielten sich die Frauen in singhalesisch. Ab und an fällt auch mal mein Name - ist ja üblich - komisch wirds bloß, wenn mein Name fällt und plötzlich alle in Gelächter ausbrechen (was sich noch verstärkt, wenn man verstört in die Runde schaut). Nunja, die Antwort der Miss auf meine Frage "What?" war nur "Joking". Ach nee?!

Kücheneinrichtung


Ich werde mich bemühen, hierzu mal ein Foto einzustellen. Gekocht wird über offenem Feuer mit so richtig schönen schwarz gebrannten Töpfen und Kesseln. Und wenn man sich mal Wasserkocher, Gasplatten, Fliesen und moderne Kleidung wegdenkt, kann man vielleicht verstehen, warum für mich etwas das Flair des Mittelalters (meiner Vorstellung nach) aufkam. Die Katze, die sich durchschleicht und Fisch erbettelt, der Hund der mal vorbeischaut, die Feuerstelle...

Außerdem haben die so eine Holzplatte mit zwei Holzblöcken als "Balken" zwischen jenen eine Klinge gespannt ist. An dieser wird das Gemüse geschnitten. Oder Blätter aus dem Garten geraspelt.
Auf dem Boden steht ein hockerartiges Gerät auf welchem Catherine saß und das Fleisch einer Kokosnuss heraus raspelte.

Wenn ich vor mir aus dem "Fenster" schaute, sah ich die Hühner des anliegenden Grundstücks herum laufen oder auch mal ein paar der Kids. Dann und wann fragten mich die Frauen, ob ich eine Kokosnuss trinken will. Nachdemk ich mich versichert habe, dass die Kids auch was bekommen nahm ich gerne eine Kokosnuss.

Sauer - bitter


Erstaunt stellte ich mal wieder fest, dass die Menschen hier (im Angels Home) scheinbar auf saueren und bitteren Geschmack abfahren. Denn das Kokosnussfleisch (der orangenen Kokosnüsse) aßen sie genüsslich, ich fand es schrecklich bitter. Aber gut, ich hätte mal ein Foto davon machen sollen, wie sie alle rumsaßen und ihre Kokosnuss gnadschten. Oder heute z.B. fragte mich Dinesha ob ich eine Mango wolle. Da ich Mangos sehr mag und sah, dass jeder der Kids eine bekam nahm ich auch - etwas kritisch - die noch grüne und recht kleine Mango. Die war natürlich noch nicht reif, und Dinesha stimmte mir auch zu, als ich meinte, die hätten noch länger am Baum bleiben sollen, doch die Kids aßen die Frucht genüsslich (inkl. Schale) während ich alsbald Bauchweh bekam (ohne Schale).

Doch zurück in die Küche...

Abgeschaut habe ich mir den Sud, der gemacht wird, wobei ich das Öl wohl durch Wasser ersetzen würde. Man nehme (für 20 Kinder + Personal *g*) viel Öl, eine Hand voll frischer Knoblauchzehen, Grünzeug und Zwiebeln und lasse dies eine Weile im Öl braten. Im Anschluss tue man Gemüse und so hinein.

Tja, leider bekam ich das Würzen bisher gar nicht so recht mit (außer mindestens 2 Tassen Chilipulver ;-) ). Das will ich noch nachholen.

Nun gut, soviel erstmal heute.

Am Dienstag möchte ich nach Kandy fahren, da gibt es sicher wieder einiges zu berichten.

Badminton, Cricket, schmerzende Füße...

Ohne "Elle" läuft garnix. Selbst wenn die Kids nur zu fünft sind, wollen sie Cricket spielen. In den letzten Tagen konnte ich mich davor aufgrund schmerzender Füße erfolgreich drücken. Heute habe ich mit Chathumini ein paar Runden Badminton gespielt (sehr funny), weshalb ich kongruent blieb und auch Cricket mitspielte. Doch nach 2 Runden musste ich aufgeben und feststellen, dass ich mal öfter barfuß durch die Gegend rennen sollte *grins*.

Schade eigentlich, denn das Spielen mit den Kids macht echt Spaß (ausgenommen die Diskutierpassagen und die "sich-gegenseitig-ankeif"-Phasen ;-))

Und was ist mit dem Brief?

Ich befürchte, dass die Kids das Schreiben eines Briefes als Arbeit ansehen, weil sie ihre Gedanken in Englisch formulieren müssen - und sie sich sowieso äußern müssen, das fällt Ihnen glaube ich sehr schwer. Also liebe Sternengruppe, ich werde die Mädels schon noch dazu motivieren, euch zu antworten. Könnten sie singhalesisch antworten, hättet ihr sicher längst eine Antwort. Gebt uns noch etwas Zeit, die Kids hier haben immer etwas Bammel sich zu öffnen (denke ich).

Soviel von Heute.

PS: Ich kann schon bis 8 in singhalesisch zählen:
(geschrieben, wie ichs spreche): Ekei, dekei, tunei, harterei, pahei, heijei, hattei, attei ;-)

13
Aug
2008

Schon fast 3 Wochen hier...

Die Zeit hier vergeht wirklich sehr schnell.

Die Infos zum Tagesausflug nach Anuradhapura, sowie zum Tag, an dem die Mädels zum großen Teil in die Ferien gingen, findet ihr auf drylands.de.

Bei uns und den verbliebenen Mädels ist vor ein paar Tagen das Scrabble-Fieber ausgebrochen. Wir freuen uns, dass die Mädels zum Einen gleich Englisch lernen und zum Anderen Rechnen üben müssen ^^ Und die Kids wollen trotzdem freiwillig jetzt immer scrabblen (natürlich nur, bis die Möglichkeit besteht Cricket zu spielen *g*).

Tja apropos Cricket. Ich musste leider zur Hälfte des Spiels aufgeben, weil mir meine Füße ziemlich weh tun. Barfuß auf hartem Boden rennen, bin ich eben nicht gewöhnt *seufz*. Heute ist mein Fuß leider auch noch nicht besser.

Brief aus Deutschland an die Mädels

Und gestern habe ich es nun endlich geschafft, den Mädels den Brief zu zeigen, den die Sternengruppe des Kindergarten Roßbrunn ihnen zukommen lassen hat. Chatumini war so lieb und übersetzte für Anne und Nadisha alles in singhalesisch.

Besonders spannend fanden die Mädels das Foto. Vor allem "Paul" fanden sie "nice" weil er denselben Namen wie der Bruder von Anne trägt. Doch als allererstes zählten sie die Mädchen in der Kindergartengruppe und grinsten sich alle an (sind nur 4 Mädchen). Als ich vom Brief vorlas, dass die Kids aus Roßbrunn viel Fußball spielen. Strahlten die Mädels nur und meinten "Wir spielen Elle" (Cricket).

Zu meinem Erstaunen stellten sie außerdem fest, dass Nicolas ähnlich aussieht wie ein Verwandter von Anne (habe aber leider vergessen welcher Verwandtschaftsgrad).

Alles in allem schienen sie sich über den Brief zu freuen, fanden die Kinder "sweet" und Jenny "nice", wollten den Brief aber nicht sofort, sondern "later" beantworten, weil sie scrabblen wollten ;-) Ich denke, sie würden gerne antworten, jedoch nicht in Englisch ;-)

Ja, ich bastele nun noch an einer Collage mit Fotos und Infos zu allen Mädels und verbleibe daher an dieser Stelle erstmal mit lieben Grüßen an die Sternengruppe und Jenny sowie Marion :-)

Sonstiges

Die Marmeladen hier sind furchtbar süß und strange: Melonenmarmelade mit Erdbeergeschmack.... Höö?!

Ich habe bisher noch keine milchfreie (zartbitter) Schokolade finden können und sowieso verwenden die Singhalesen scheinbar sehr gerne Milchpulver für alles Mögliche.

Das mit dem Kochen kriege ich mittlerweile schon besser hin :-D

Und dann möchte ich noch positiv erwähnen, dass der Nachbar hier, bei dem sich die Hündin beinahe erhängt hat, die Hundehütte so umgebaut hat, dass die nicht mehr aus dem Dach oben raus kann. :-) Und ab und an haben die Hunde auch Freilauf.

UND: Ich habe eine 1 in der Prüfung zu Kuhl geschrieben!!! Wollte ich mal erwähnt haben ;-)

Soviele heute - fotolos - von mir.
Sing-a-Song

Praktikum in Sri Lanka

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Meine Kommentare

:P
Ich habe ihr einen Bussi von dir weitergeleitet ;)
srilanka - Do, 18. Sep, 18:45
kuhartig ;)
Ich meine kuhartige Wasserbüffel *g*. Die waren schwarz,...
srilanka - Fr, 8. Aug, 06:41
Kommentare moderieren?
Habe ein ähnliches Problem. Gibt es nicht auch irgendwie...
help - Mi, 6. Aug, 18:41
Hier ist ständig Sonnenschein
Hallo swizz, bitte trage deine privaten Querelen nicht...
srilanka - Mo, 4. Aug, 19:42
Huhu,
die Kinder durften das malen, was sie wollten. Das...
srilanka - Do, 31. Jul, 19:18

Suche

 

Status

Online seit 5768 Tagen
Zuletzt aktualisiert: Do, 17. Mär, 12:47

Credits

Aktuelle Beiträge

In Sri Lanka... auf einer...
... noch versprochene Fotos von diesem Ereignis. Dankeschön...
Sing a Song - Do, 17. Mär, 12:47
Colombo - Kandy und zurück...
Rückfahrt Brav stand ich also am Donnerstag bereits...
Sing a Song - Do, 10. Mär, 14:14
Gedanken
"Müde schleppt der alte Mann die Last hinter sich her....
Sing a Song - Do, 10. Mär, 13:55
Willkommen!
Herzlich Willkommen auf meinem Blog zu meinem Praktikum...
Sing a Song - Do, 10. Mär, 13:49
Überschwemmungen in Sri...
Gerade im Skype-Gespräch mit Frank dachte ich noch:...
Sing a Song - Do, 23. Okt, 22:38