wer sich evtl. wundert, dass ich seit dem 6. nicht mehr gebloggt habe, hier die Erklärung:

Habe einen längeren Tagebucheintrag für Dry Lands geschrieben, der wird wahrscheinlich Montag online gehen. Und sonst war auch nicht viel los, bzw. das was los war ist dann bei Dry Lands zu finden ;-)

Also nicht wundern!

:-)

Gestern war ein erlebnisreicher und zugleich schöner erholsamer Tag :-)

Ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll...
Gegen 9:30Uhr fuhren wir gestern mit Rukmal zu Christa und Walter - 2 Freunden von Frank. Auf der Fahrt hielten wir an und ich trank zum ersten Mal Kokosnusssaft aus einer echten Kokosnuss (leider habe ich es verpasst Fotos zu machen). Das war jedenfalls sehr lecker und aufgrund der Menge des Saftes einer Kokosnuss auch sehr durstlöschend.

Doch alsbald - nach Bestaunen dieser Landschaft:

Reisfeld?





kamen wir dann auf der Kokosnussplantage an, und wurden äußerst herzlich und außergewöhnlich gastfreundlich von Christa, Walter, Babsi, Traudel, Conny und Co. begrüßt :-) (und das obwohl mich diese lieben Menschen noch gar nicht kannten :-) ).
Neben der Gastfreundlichkeit gefiel mir außerdem das schön angelegte urst gemütliche Haus + Terrasse. Alle plauschten nett miteinander und schließlich gab es Mittag. Ein richtig feiner Schmaus. Reis und Curry - aber mit Basmatireis und Ananas und so! Echt legga :D

Anschließend wurde wieder eifrig geplauscht - wobei mir Christa's sympathischer trockener Humor positiv auffiel *gggg*. Irgendwann verschlug es uns dann in den Pool und wir spielten mit den Kindern Ball. Dann machten Julia und Ich es uns in der Sonne bequem und lasen ein wenig - ich eroberte schließlich kurzzeitig die Hängematte: So eine Hängematte ist der Hammer!!! Kommt mir sofort in die Wohnung :D

Und dann wurde es mysteriös. Denn Mahinda - gläubiger Buddhist - führte uns zu dem Tempel auf seinem Grundstück, den er gerade baut. Blöd von mir, dass ich meinen Fotoapparat vergessen habe, aber bald bekomme ich bestimmt die Fotos von Hänschen :-)

Der Büffel "Hans"

Das Abenteuer begann mit "Hans" dem Büffel. Der stand plötzlich da und Julia und Ich rannten erstmal panisch zu unserem "Leittier" Mahinda *g*, aber zum Glück war Büffel Hans gerade angekettet und auch seine Frau - die sich ja erst in unsere Richtung in Bewegung setzte, war angebunden. Einige Schritte weiter trafen wir noch Baby-Büffel-Sohn von Hans und schließlich erblickten wir den Tempel der noch im Bau ist.


Der Tempel

Mahinda erklärte uns, dass hier vor 7000 Jahren schonmal ein Tempel stand, in diesem gab es wohl auch Diamanten. Er zeigte uns Zeichungen, u.A. jene, wie der Tempel aussehen soll, wenn er fertig ist. Das war schon ganz schön spannend. Schließlich entschied ich mich dazu auch mal in den - ich nenne es jetzt mal "Rauchspiegel" - zu schauen. Mahinda führte mich also in sein Haus - hier roch es richtig toll und die Küche hatte super hohe Wände (also die Küche war im Erdgeschoss, und die Decke bildete das Dach des 2. Geschosses... das sieht schon klasse aus :D ).

Mahinda nahm ein Tonschälchen mit Spiritus und Docht, zündete den Docht an, entflammte eine Räucherkerze, und stellte ein kleines rundes Gefäß (wie ein Flaschendeckel bloß aus Ton oder so) auf ein Kästchen, mit der Öffnung zu mir. Schließlich sprach er irgendwas und umnebelte diesen "Altar" und mich etwas. Ich sollte mich auf diese Öffnung konzentrieren und sagen, wenn ich was sehe. Hochkonzentriert saß ich also da.... und saß da.... und blickte da hin wo ich hin gucken sollte... Mahinda legte plötzlich seine Hand auf meinen Kopf und sprach wieder irgendwas (ganz schön unheimlich)... Schließlich fragte er mich, ob ich was sehe, ich: "Nein". Naja, dann sollte es Hänschen probieren. Der sah auch nischt, aber Biggi sah was und kam auch erstmal eine ganze Weile nicht mehr raus. Doch irgendwann erblickte sie das abendliche Licht. Wir wollten dann auch langsam aufbrechen - denn im Dunklen an Büffel und Büffeläppel (oder wie nennt man die Fladen vom Büffel? *g*) vorbei war uns doch etwas zu schaurig...

Aber nichts da, Mahinda zündete auf einer Betonplattform 4 Kerzen an (in jeder Ecke eine) und holte glühende Asche und eine Kokosnuss. "Ui", dachte ich, "wer wird denn jetzt beschworen?". Er erklärte, dass jemand - Hänschen fing an - sich was wünschen sollte (glaube ich) und dies irgendwie bewahrheiten sollte durch einen "Code" wie sich die Kokosnuss drehen soll (so habe ich es jedenfalls verstanden). Also Hänschen sollte z.B. daran denken, dass er lange gesund bleibt oder so, und dann: 2 links drehen, 3 mal rechts oder so. Ein singhalesischer Bub stieg dann mit den Füßen auf die Kokosnuss (in Hockstellung) und stützte sich mti den Händen ab. Mahinda redete dann wieder und umnebelte den jungen Mann. Der fing dann an sich zu drehen..........

Und dann sprach Mahinda mich an, ich solle es doch mal versuchen. "Okay" dachte ich mir, "ist klar, ich in Sri Lanka steige auf ne Kokosnuss....". Ich musste mir die Füße erst mit Safranwasser und dann mit normalen Wasser waschen und in die selbige Stellung gehen, wie oben beschrieben (Fotos folgen wie gesagt evtl. *gggg*). Mahinda sprach wieder so einiges und umnebelte mich. Ich fühlte mich immer angesprochen und fragte öfter: "Was?" *g*, aber er sprach nicht mit mir. Na jedenfalls drehte sich nischt... Irgendwann, nachdem es noch der Ein oder Andere versuchte liefen wir dann - ja im Dunkeln.... - wieder zurück. Um uns herum pure Dunkelheit, Palmen, Büffel und bestimmt noch ein Haufen Cobras, Skorpionen und was es noch so gibt. Irgendwo vorne in der Entenmarsch-Reihe hatte jemand eine Taschenlampe. Und ja, wir sind lebend angekommen ;-)

Das Abendbrot

Wieder wurde nett geplauscht während Walter in der Küche stand und kochte (Hilfe von uns wurde zu jeder Zeit vehement abgewehrt). Und schließlich gab es ein super leckeres Abendessen. Julia und Frank wurden u.A. mit Knödeln beglückt und ich u.A. mit - speckfreien!!! - Bratkartoffeln. Das hat wirklich unbeschreibbar gut geschmeckt ;D. Und das lustigste war, dass Rukmals Freund, der mit uns mit kam, Veganer ist! Ist das nicht cool? :D *hihi*

Der Restabend

Prall gefüllt wurde wieder nett geplauscht, Karaoke auf und gleich wieder abgebaut (es fehlte ein Kabel) und schließlich wurde Pantomime gespielt. Das war wirklich lustig. Auch ich war beängstigend offen *lol* (lag wohl daran, dass ich mich bei den netten Menschen dort wohl gefühlt habe :-) ) und tat mir keinen Zwang an "Supermann" zu imitieren... Die ganze Zeit wurden wir sehr lieb umsorgt und es war wirklich ein richtig schöner Tag.

Die Rückfahrt über schlief ich und gegen 2 Uhr morgens waren wir dann wieder hier und sind sofort alle ins Bett gefallen *schnarch*.

Heute...

Heut morgen verabschiedeten wir dann Hänschen und Biggi (lernten noch den charismatischen Fred von der Ostküste kennen) und fielen erstmal wieder ins Bett. Gegen Mittag verschlug es uns dann ins Heim. Wir spielten dort Cricket und Fireball und heute tun mir nun richtig die Füße weh...

Außerdem war heute irgendwie Wein-Tag. Mehrere Kinder fingen heute an zu weinen. Ein Mädel weil es "out" war, das nächstes weil es umgerannt wurde, oder das nächste weil es einen Ball abbekam und Hasini war heute auch recht sensibel. Aber irgendwie haben wir alle recht schnell getröstet, sodass es nochmal ein schöner Tag war.

Morgen steht dann der Tagesausflug an... Mal sehen wie das wird. Ich jedenfalls falle jetzt ins Bett, da wir ja morgen früh rausmüssen.

Da fällt mir ein, dass ich meinen Schock von heute vergaß zu erwähnen:



*Yummie*

Gute Nacht ;-)

... wurde heute durch eine ziiiiiiemlich große Spinne getoppt!
Man halte seine Mittelfingerspitzen beider Hände aneinander und auch die Daumenspitzen, und schon weiß man, wie groß die Spinne war, die heute am Vorhang (zum Glück nicht an meinem) saß - wenn nicht noch größer! Mein Foto ist leider nicht so dolle geworden, aber evtl. folgt noch eines.

Ansonsten haben die Kids und ich heute ausführlichst "Fireball" gespielt. Ich für meinen Teil bin das Barfuß-Rennen auf recht hartem Boden nicht gewohnt und war am Ende des Tages sehr geschafft und mit Schmerzen in den Beinen geplagt...

Mit fiel übrigens auf, dass ich in keinem meiner vorherigen Beiträge erwähnt habe, dass die Menschen in Sri Lanka mit der rechten Hand essen (und nicht mit Messer und Gabel). Daher tue ich dies hiermit und rate, dass selbst mal auszuprobieren. Ihr spart euch zum Einen den Abwasch von Besteck *g* und zum Anderen macht matschen doch Spaß ;-)

Außerdem fiel mir heute noch was auf, als ich so mit Christie (Tuktukfahrer) durch Marawila tukte: Wenn viel Verkehr ist (und selbst der ist noch wesentlich geringfügiger als in Berlin oder anderen Großstädten) ist die Luft gefüllt mit Abgasen. Das ist richtig unangenehm und sowas erfuhr ich so bisher noch nicht. Wie das wohl in Colombo ist?? :-O

Und um nun das Geheimnis um das Bad der springenden Spinnen aufzuklären: Im Bad sehe ich tagtäglich 3 Spinnen, eine liebt meine Handtücher und besetzt öfter die Tür, ein krabbelt immer an der Dusche lang und eine ist recht heimatlos. Und diese recht kleinen Spinnen können springen... Das sieht übrigens ziemlich eklig aus. Sie winkeln ihre Vorderfüße an, stellen sich dadurch also etwas auf und schwupps... Und wenns daneben geht, weichen sie auf Bungeejumping aus. Wirklich kurios.

Soviel heute von mir!

Viele Grüße von mir (die hier übrigens nicht arbeitet sondern ein Praktikum macht ;-) )

Nun ist es mal wieder Zeit für einen etwas längeren Bericht :-)

Marawilas Strand



Gestern lief ich zum ersten Mal seit meiner Ankunft am Strand entlang. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, zum Heim mit dem Tuktuk zu fahren und Nachmittags dann zurück zu laufen. Aber ich weiß nicht, wann ich mich das mal alleine traue. Die Hunde die hier überall herumlaufen erwähnte ich ja bereits. Jene bewachen die Grundstücke, welche alle nah am Strand liegen. Julia beruhigte mich zwar, dass diese Kleffer harmlos seien und leicht zu verscheuchen, ich erschreckte mich jedoch trotzdem und wurde ein wenig ängstlich, als so ein paar Dogs uns anbellten und gar Anstalten machten, auf uns zu zu laufen :-O .

Doch das ist nicht das Einzigste was mir den Strand etwas unsympathisch macht (denn diese Hunde würden ja auch auf der Straße langlaufen, welche ich alternativ als Heimweg nutzen kann). Auch am Strand findet sich Müll und er sieht eben nicht gemütlich aus, sondern eher "wild" *g*.





Etwas unbehaglich wird mir außerdem dann, wenn ich von den Einheimischen bestaunt werde. Wobei ich dieses Anlächeln immer recht freundlich finde, aber komisch fühle ich mich trotzdem...

Was jedoch auch dieser Strand hat, ist die Salzluft und die Soundkulisse die ich so mag. Mal sehen, wie ich das Handhabe...

Singhalesischer Markt...





Am selben Abend fuhren Julia und Ich noch in die Stadt. Als wir im Tuktuk saßen fiel uns ein, dass der erste Freitag im Monat ist und daher großer Markt sei. Ich freute mich sehr über dieses "Highlight". Die Straßen waren voll mit Menschen und bunten Verkaufsständen.

Irgendwo hielt unser Fahrer dann an und wir machten uns auf ins Gedrängel...

Es war laut, es liefen viele Menschen umher, von allen Seiten wurde man angequatscht. Aber letzteres blendete ich ganz gut aus, eher hatte ich Angst um mein Portemonaie. Es gab jede Menge Zeug, Nahrungsmittel, Spielsachen, Kleidung... Und die Menschen grinsten, nachdem sie vor meinem Kamerablitz etwas erschraken ;-)

Aber zum Glück kommt man hier mit einem netten Lächeln mit allem durch ^^. Oder bekommt sogar ein Posing *g*



Mein Herz schlug höher als ich Gewürzjunkie das hier erblickte:



Echt singhalesischen Curry werde ich mir sicher mit nach Hause nehmen :-)
Romantisch finde ich auch, dass das Gemüse hier noch mit Waage und Gewichten abgewogen wird.



Klasse ist natürlich außerdem, das für "Deutsche" das Leben hier sehr günstig ist. Für 500g Gemüse habe ich weniger als einen Euro bezahlt!




Der Tag heute...

Tja, da bin ich jetzt mal so dreist und verweise auf meinen Tagebucheintrag auf www.drylands.de (> Tagebücher > Tagebuch Stefanie Wegner > Tagebuch Stefanie Wegner August 2008).

Es lohnt sich! Denn heute hatte Dishna Geburtstag (sie wurde 7 Jahre alt) und es gab leider auch einen kleinen Unfall...


Und sonst so...

... muss ich sagen, dass mir das Dry Lands Project immer mehr ans Herz wächst. Ich verstehe mich super mit Julia und Frank, sowie mit den Kids. Ich habe mir schon jetzt fest vorgenommen, sobald es mir möglich ist, mal wieder hier vorbei zu schauen!

Die Mentalität der Menschen hier ist noch immer etwas undurchsichtig für mich... Aber ich bin ja noch 7 Wochen hier um mir Klarheit zu verschaffen (ein eigens Bild zu machen).

Heute möchte ich ein paar Worte zu den Mädels schreiben.

Erstmal vorneweg: Sie sind alle goldig und sehr hübsch! :-)
Ich finde sie sehr freundlich und auch hilfsbereit. Also wenn ich sage: "Please help me to clean up this", dann machen sie das gerne und bedanken sich sogar dafür, dass ich mitgemacht habe ;-) (so heute geschehen). Außerdem fiel mir auf, dass sie sich generell alleine beschäftigen können. Wenn es regnet, machen sie Tischspiele mit ihren Händen, nähen oder basteln.

Auch klären sie vieles gut unter sich. Wenn Ihnen z.B. an mir etwas auffällt, dann reden sie darüber (in ihrer Muttersprache) und schauen mich an *grins*. Und wenn sie eine Frage haben, stellen sie diese und die Antwort wird wieder gut verwertet und untereinander ausdiskutiert ;-) Das finde ich echt lustig, zumal ich mir auch nicht vorstellen kann, dass sie sich über mich lustig machen oder so.

Süß ist, dass die Kleinsten z.B. das "f" in meinem Namen nicht sprechen können. Ich werde dann mit "e Steppi" angeredet *ggg*. Das "e" davor sprechen die Singhalesen vor dem "S".

Schule...

Ich werde mit Julia auch mal die Schule der Kinder besuchen. Bisher habe ich eher Negatives gehört. Die Qualität des Unterrichts ist nicht so toll. Doch dazu mehr, wenn ich mich selbst davon überzeugt habe.

Als 2. Sprache lernen Sie Englisch. Julia berichtet jedoch, dass es sehr schwer ist, Ihnen diese Sprache beizubringen. Ich bin mal gespannt auf den ersten Englisch-Unterricht den ich hier gebe :D


Verständigung

Wir reden mit den Kindern und dem Personal Englisch. Die Kleinsten verstehen dies jedoch kaum. Aber die Großen sind dann meist Dolmetscher. Ich finde, dass die Verständigung gut klappt. Jedoch kommt es nicht zu intensiveren Gesprächen.

Schaut ein Kind z.B. traurig, ist die Antwort auf "Are you okay?", entweder keine oder ein Nicken. Sie reden auch nicht so über ihre Gefühle.

Sie lächeln sehr viel, das macht echt glücklich :-)

Hier mal ein paar Fotos von Heute:




Heute haben wir mit Tusche gemalt, dass sah dann so aus:








Und ich war erstaunt, wie hübsch die Mädels malen können...


Soviel erstmal von Heute. In einem Gespräch mit Anderen fällt mir immer mehr ein... Postet also ruhig ein paar Fragen :-)

Meine Meinung heute: Ich habe auch schon bessere, inhaltsträchtigere Beiträge gepostet *grins*. Aber ich denke, die Fotos holen alles wieder raus ;)

Hilfe ich bin vom Umgang des Nachbarn mit seinen Hunden geschockt...
Auf dem Nachbargrundstück "leben" in einer Hundehütte an einer Kette ein Mutterhund und ein Welpe. Oben auf dem Dach ist sone Art Dachfenster. Durch dieses kletterte Mutterhund, konnte sich auf dem Dach nicht halten, und hat sich beinahe an der Kette erhangen. Auf Zehenspitzen konnte sie sich auf dem Boden halten.
Ich sah das, befürchtete schon, dass ich jetzt live miterlebe, wie ein Hund stirbt, und stand erstmal da (bin aber reingegangen, weil ich wollte natürlich nicht sehen, wie ein Hund stirbt).

Dann war es plötzlich ruhig, und ich traute mich kaum raus.
Zum Glück (und selbst diese Wortwahl ist fragwürdig), kam dann einer der Menschen vom Grundstück, und half dem Hund rein. Doch statt geschockt zu sein, dass der Hund beinahe tot war,
bekam der Hund noch den Hintern versohlt....

Da frage ich mich - und sorry für diesen Ausdruck -
Was ist das denn für eine Scheiße????

Nun ja, heut Abend gibt es bestimmt einen neuen und ausführlicheren Blogeintrag.

... weil mich sowas immer so freut, wenn ein Baby geboren wird:

Unser Matrikel-Baby ist da! Seit Gestern wurde in Deutschland der Sohn zweier meiner Kommilitonen geboren welcher auch einen wundervollen Namen trägt (den ich jetzt wg. Datenschutz und so nicht nenne ^^).
Das ist ja so aufregend *g*.

Schade eigentlich, dass wir ihn erst persönlich kennenlernen, wenn er schon ein halbes Jahr alt ist. Aber ist vllt. auch ganz gut für den Kleinen, wenn sich nicht ständig verrückte Studenten über ihn beugen ;-)

Heute gibts mal bunt Gemischtes mit Knoblauch und Kartoffeln:

Marawilas Küche...

... dieser Absatz ist sicher für meine vegan lebenden Mitleser interessant.

Bisher gestaltet sich meine Nahrungssuche etwas - na ich sag mal - huckelich. Morgens gibt es Toast mit Pflaumenmus (aus Deutschland *g*). Ich war sehr froh in der geringen Auswahl an Toast-Sorten eine Sorte zu finden, die ohne Milk Powder ist. Die einheimische Maramelade gibt es zwar in leckeren Geschmacksrichtungen doch ich konnte Julias Empfinden bestätigen: Die Jam ist super süß!

Das Mittag gibt es im Heim und ist geschmacklich mal mehr mein Fall und mal weniger. Der Reis ist irgendwie etwas muffig und daher gewöhnungsbedürftig. Ich bin jedoch sehr froh, dass die Beilagen extra sind und eben auch vegetarisch. D.h. es gibt Gemüse dazu, was ich vorher nicht kannte (also die Gemüsearten, Gemüse an sich kenne ich schon *gg*). Dieses ist meist süß und fruchtig. Heute z.B. gab es Reis u.a. mit den sog. "Ladyfingers" (Wikipedia). Die waren echt lecker! Fleisch gibt es hier nur Sonntags und während der Woche manchmal Fisch.

Zum Abend wird es dann schon etwas schwieriger. Zu Hause koche ich viel mit Champignons und Zucchinis. Die gibt es hier aber nicht :-O Julia und ich sind dann gestern mal auf dem Markt gewesen und haben geschaut, was ich mir so mitnehmen könnte für den Abend. Kartoffeln, Möhren, ... ?! Und da hört es auch schon auf. Auberginen soll es wohl auch noch geben und im Schaschikala (wie auch immer das richtig geschrieben wird, ist ein Supermarkt in Marawila) haben wir eine Dose erbsen ausfindig machen können. Es gibt hier auch kein dunkles Brot (also so Sonnenblumenkernbrot oder sowas), nur eben dieses Toast.
Naja, ich habe mir jetzt erst einmal Tütensuppen mitgenommen und möchte mal im Heim zusehen, wie die Köchin das Gemüse dieser Lande zubereitet.

An Obst gibt es alles was das Herz begehrt :D Und die einheimischen Bananen sind superlecker :D

Und alle Naschkatzen würden im Schaschikala aufgehen. Eine riesen Auswahl an Keksen, Knabbereien und Schokolade. Und ein kleiner Teil ist auch vegan :-)

Alles in allem finde ich es sehr gut, dass die meisten Produkte und Lebensmittel keine Importprodukte sind sondern alle aus Sri Lanka kommen! :-)

Aber zuviel Lob wäre langweilig:

Der Müll...

... wird hier nicht via Müllabfuhr abtransportiert. Die Singhalesen lassen ihren Müll überall fallen oder sammeln ihn in Gruben und verbrennen ihn dann. Was nicht brennbar ist wird vergraben oder landet in Nachbars Garten. Und auch auf dem weg zum Angels Home fällt auf, dass überall Müll rum liegt. Dies stört das idyllische Bild des Palmenwaldes (denn Marawila ist im Großen und Ganzen recht grün - finde ich).



Im Angels Home wird darauf geachtet, dass die Kids nicht alles fallen lassen :-)

Die Tiere...

... laufen wild in der Gegend rum. Im Allgemeinen kenne ich die Ansichten der Singhalesen (und Tamilen) Tiere betreffend nicht und möchte nichts unterstellen sondern nur beschreiben. Mir fiel bisher auf, dass an den Straßenrändern vor allem viele Hunde rumlaufen. Diese sehen meist sehr heruntergekommen aus und sind undefinierbare Mischlinge. Teilweise sind sie auch sehr abgemagert oder man sieht sie in Gruppen (was mich an die Disney Geschichte "Oliver & Co." erinnerte).

Desweiteren sieht man Hühner und Rinder. Die Hühner sehen recht zerflettert aus. Bisher habe ich jedoch nur ein Rind gesehen, welches abgemagert war. In einem der Häuser am Strand habe ich ein Wildschwein an einer kurzen Leine in einer Sandgrube gesehen. Das fand ich auch nicht so prickelnd.

Ich bin jedoch sehr froh, dass die Tuktuk-Fahrer (also jene, mit denen ich bisher mit gefahren bin) auch scharf bremsen, wenn ein Tier trotz hupen nicht ausweicht.

Die Hunde von Julia und Frank werden gut und liebevoll behütet und sind echt zum Knuddeln. Wobei ich letzteres unterlasse, weil sie eben auch gerne durch Pfützen rennen ;-)

Bisher sind mir zum Glück noch keine "Riesenspinnen" oder Kobras begnetet. Julia hat mir berichtet das auf dem Dach ein kleiner Waran lebt den man auch ab und an mal sieht (würde mich ja ehrlich gesagt auch mal interessieren, dieses Urtier). Tja und Geckos und kleine Frösche flitzen und Hüpfen hier schonmal rum. Mal ganz abgesehen von Glühwürmchen, Wurmartigen, Käfern, Flughunden (ein gruseliges Wort) oder Mosquitos ;-)

Soziales und so...

Je mehr ich so höre, umso mehr wird mir klar wie wichtig Waisenheime in Sri Lanka sind. Es schickt sich z.B. nicht Kinder in eine neue Ehe zu nehmen, sodass diese abgeschoben werden. Und auch Gewalt ist ein Thema in Sri Lanka. Generell gibt es sowas wie ein Jugendamt - das finde ich schonmal löblich. Es gibt hier auch Krankenhäuser, Zahnärzte u.Ä. . Das Krankenhaus in Marawila kann und möchte ich mir während meiner Zeit hier gerne mal anschauen, sodass ich dazu später mehr berichten werde. Es bestünde auch die Möglichkeit ein Behindertenheim zu besuchen, doch Julia meinte, dass dies hart sei. Ich glaube, das ist nichts für mich. Da schaue ich ehrlich gesagt lieber weg als hin.

Die Schule der Kinder möchte ich mir auch ansehen, da habe ich auch schon viel Negatives gehört.

Hier in Marawila sind Weiße was Besonderes. Es wird mir viel zu gewunken und zu gelächelt. Eine Attraktion war es außerdem, als Frank als Fahrer mit dem Tuktuk mit uns zum Heim gefahren ist *ggg*. Und auch haben Weiße z.B. an Kassen im Supermarkt Vortritt. Die Menschen sind allgemein recht freundlich und lächeln viel. Vielleicht werde ich ja noch erfahren ob das mehr Schein ist als Sein (wie man so hört ;) ) ^^

Marawila und so...

Wenn ich vors Tor der Unterkunft trete, mich nach links wende und ein paar Schritte gehe, sehe ich das Meer (siehe Foto oben). Dieses kann ich jedoch nicht bebaden, weil da zu starke Strömungen herrschen. Wenn mich in den nächsten Tagen endlich mal nicht der Regen am Spaziergang zum Heim hindert, werde ich mal ein paar Fotos machen.

Ansonsten leben die Menschen in Steinhäusern (größtenteils) welche Strohdächer haben (aber ich glaube das sind getrocknete Palmenwedel... Naja, ich nenne es das Stroh Sri Lankas *g*). Wasser gibt es nur kalt und aus dem Brunnen. Strom und Handy sind keine Fremdwörter ;-)

Zum Einkaufen ist man mit dem Tuktuk in wenigen Minuten in der Stadt. Am Besten sagt man den Fahrern was man möchte (z.B. frisches Obst), und dann suchen sie einen geeigneten Stand und sind gerne auch Obstberater :-) Wenn man shoppen geht, warten sie draußen und passen auch auf bereits Eingekauftes auf.
Für eine kleine Shopping-Tour haben wir gestern 200 Rupies bezahlt (ca. 1,20 Euro).

Was mir auffällt: Nachts ist es draußen sehr laut. Laute Vögelgeräusche, oder Streifenhörnchen auf dem Dach, der quietschende Hund (Welpe) von nebenan oder auch der Hahn der dann ausfürhlich kräht, wenn er es möchte (ohne an mich zu denken, die gerne schlafen will.... Ganz schön dreist! ^^)

Tja, soviel von mir Heute. Jetzt setze ich mich an den noch ausstehenden Beleg für die Hochschule *g*.


Hier noch ein paar Bilder der Straße an der ich wohne: