Colombo - Kandy und zurück Teil 2
Rückfahrt
Brav stand ich also am Donnerstag bereits um 7:00 Uhr auf und wollte gegen 7:30 Uhr Frühstück essen, dennoch war es dann schon recht spät, eh ich in der Stadt war. Ich entschied mich also gegen DIE Sehenswürdigkeit Kandys: gegen den Zahntempel. Mir war es wichtiger, noch etwas zu shoppen und die Stadt zu sehen. Tjaja, doof bloß, wenn die Läden erst gegen 10 Uhr öffnen. Laksala und Markt hatten zum Glück schon auf, so schaute ich noch etwas nach Souvenirs, lief schließlich westlich vom See entlang, wurde mal wieder von irgendeinem Typen angequatscht, traf Norr noch einmal und war sehr froh, am Bahnhof angekommen zu sein.
Ich habe nichts tolles an Kandy als Stadt erfasst. Der Ausblick vom Hotel war super und Kandy sieht von oben auch ganz hübsch aus, aber innen drin ist es eigentlich wie in Marawila oder Colombo: dreckig, bunt und stickig. Zumindest war das mein erster Eindruck.
Kandys Bahnhof(stoiletten)
Menschen, Menschen, Menschen. Hoffnungsvoll kaufte ich mir eine Karte für die 2. Klasse. Ich war dabei der festen Meinung, dass ich eine Sitzplatzreservierung hatte. Ehe ich mich jedoch auf die Suche nach diesem vermeintlichen Sitzplatz machte, testete ich Kandys Bahnhofstoiletten.
- ein Sri Lanka-typisches "Plumpsklo" welches verstopft war
- eines was schon seit 10min. besetzt war
- und ein westliches Klo welches dann meine Wahl war...
Plitschnasser Boden erwartete meine FlipFlops und mich. Juchu.
Schließlich machte ich mich auf zur Bahn, kaufte noch Wasser (was für mich Weiße natürlich prompt teurer war) und fragte schließlich einen Typen (großer Fehler!), was denn auf meiner Fahrkarte für ein Sitzplatz notiert sei. Der antwortete nur: "Dekei" - Klasse zwei. Na toll, wohl keine Sitzplatzreservierung... Ich durchlief also die 2 Wagen der 2. Klasse - kein Platz mehr frei. Im Gang blieb ich stehen - und da war er wieder, der Typ von eben... Er wollte sich mit mir unterhalten, auch dann noch, als wir feststellten, dass weder er englisch kann, noch ich singhalesisch.
Via Handzeichen fragte er nach meiner Handynummer, meiner Adresse in Deutschland und ob wir nicht zusammen irgendwo hin gehen wollen. Ich für meinen Teil versuchte derweil eine Uhr auszumachen, da ich mich der Abfahrt des Zuges entgegen sehnte. Nur einem seiner Handzeichen bin ich gefolgt: ich habe mich auf die Einstiegsstufe der Zugtür gesetzt... Das fand ich sehr abenteuerlich.
Ich saß dann also da, in der Zugtür (die ja nicht verschlossen wird) und wartete auf die Dinge, die da kommen (meinen mit 2 Schlössern gesicherten Rucksack natürlich neben mir). Und da kam auch was, nämlich eine singhalesische Familie. Wobei es sich die etwas korpulentere Dame auch nicht nehmen ließ, sich noch neben mich zu quetschen und - ja was? - ein Gespräch mit mir anzufangen.
Zugfahrt mit Maniak und Familie
"Where are you from?", "Where going?", "What Hotel?", "What you doing?", "Married?", "Bradda?" - äh moment, Bradda? "You have Bradda?", "Bradda? Or sister?" Ahhhhhhhhhhhh. "Yes, one younger sister" "No Bradda?" Ich: "Not married, no brother" und plötzlich verharrte sie in ihrem erstaunten Gesichtszug und starrte mich an.
Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, ging es auch schon weiter: "What's your name?" "How old are you?" etc pp. . Neugier und Gesprächsfreude können ja ganz hinreißend sein, nicht aber, wenn man alle Fragen bereits 5 mal 5 Menschen beantwortet hat oder die Antworten erstmal via Mundpropaganda ans Abteil weiter geleitet werden. Oder die Dame dann neben mir sitzt, mich anschaut, was auf singhalesisch sagt und sich dann mit dem Rest darüber einen ablacht. Kultur pur.
Plötzlich blieb der Zug mitten in der Pampa stehen......... Ich gebe ja zu, dass das schon etwas beängstigend für mich war, so mitten in Sri Lanka. Ich äugte also raus - ich saß ja sehr günstig - und sah das:
Okay, dann kann es ja jetzt weiter gehen, die grüne Fahne wurde geschwenkt. Und da war es wieder, dieses Gefühl, das menschliche und zugleich nervige Bedürfnis die Toilette aufsuchen zu müssen.
Zum Glück befand sich die Zugtoilette in nächster Nähe. Zunächst erschien mir diese sauberer als im Bahnhof, das erfreute mich. Doch den Wasserhahn aufzudrehen war ein Fehler. Braunes Wasser sollte nun meine Hände reinigen, ich verzichtete.
Zurück auf meine Treppenstufe bot mir Maniak (so hieß die Dame neben mir) einen Keks an... Frei nach dem Motto: "Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark" nahm ich diesen an, die folgenden Angebote (von Cheese-Cracker bis Stulle) wehrte ich erfolgreich ab.
Ab und an hielten wir auch mal neben einem anderen Zug...
Und plötzlich musste ich ausführlich lachen. Ich fand es einfach etwas strange, so in einer Zugtür zu sitzen (3 Stunden lang), unter mir ab und an einen Abhang zu erblicken, neben mir eine Frau, die irgendwann einen Kaugummi im Haar hatte oder laut herumschrie wenn wir durch einen Tunnel fuhren (aus Spaß natürlich, nicht aus Panik), kurz vorher noch von einem Typen ohne mit der Wimper zu zucken gefragt zu werden, ob ich mit ihm zusammen irgendwo hin gehen wolle, braunes Wasser aus dem Wasserhahn und dabei alleine und mitten in Sri Lanka zu sein....
Irgendwann kam ich in Colombo an, wurde natürlich gleich wieder von allen Ecken angequatscht und leider leider konnte ich diesem Typen, der mich schon auf meiner Hinfahrt angesprochen hat, nicht entkommen. Ich hatte furchtbaren Hunger und ließ mich zu einem "nahe gelegenen" Imbiss mit Vegetables fahren (zu einem Freund von ihm). Ich bekam jedenfalls schlechte Laune. Denn so nahe gelegen war das nicht und gerade hygienisch wirkte es auch nicht. Der Tuktukfahrer aß jedenfalls so genüsslich, dass ich sogar noch auf ihn warten musste. Irgendwann war ich einfach nur froh im gut klimatisierten Expressbus nach Marawila zu sitzen.
Was übrig bleibt ist die Erinnerung an einen richtig coolen Ausflug mitten in Sri Lanka, ganz allein mit Rucksack ...... und weißer Hose.
Brav stand ich also am Donnerstag bereits um 7:00 Uhr auf und wollte gegen 7:30 Uhr Frühstück essen, dennoch war es dann schon recht spät, eh ich in der Stadt war. Ich entschied mich also gegen DIE Sehenswürdigkeit Kandys: gegen den Zahntempel. Mir war es wichtiger, noch etwas zu shoppen und die Stadt zu sehen. Tjaja, doof bloß, wenn die Läden erst gegen 10 Uhr öffnen. Laksala und Markt hatten zum Glück schon auf, so schaute ich noch etwas nach Souvenirs, lief schließlich westlich vom See entlang, wurde mal wieder von irgendeinem Typen angequatscht, traf Norr noch einmal und war sehr froh, am Bahnhof angekommen zu sein.
Ich habe nichts tolles an Kandy als Stadt erfasst. Der Ausblick vom Hotel war super und Kandy sieht von oben auch ganz hübsch aus, aber innen drin ist es eigentlich wie in Marawila oder Colombo: dreckig, bunt und stickig. Zumindest war das mein erster Eindruck.
Kandys Bahnhof(stoiletten)
Menschen, Menschen, Menschen. Hoffnungsvoll kaufte ich mir eine Karte für die 2. Klasse. Ich war dabei der festen Meinung, dass ich eine Sitzplatzreservierung hatte. Ehe ich mich jedoch auf die Suche nach diesem vermeintlichen Sitzplatz machte, testete ich Kandys Bahnhofstoiletten.
- Lektion Nr. 3: Habe immer einen guten Vorrat Taschentücher dabei!
- Lektion Nr. 4: Bringe dir diese Taschentücher aus Deutschland mit, denn hier habe ich noch keine Taschentücher zum Kauf finden können...
- ein Sri Lanka-typisches "Plumpsklo" welches verstopft war
- eines was schon seit 10min. besetzt war
- und ein westliches Klo welches dann meine Wahl war...
Plitschnasser Boden erwartete meine FlipFlops und mich. Juchu.
Schließlich machte ich mich auf zur Bahn, kaufte noch Wasser (was für mich Weiße natürlich prompt teurer war) und fragte schließlich einen Typen (großer Fehler!), was denn auf meiner Fahrkarte für ein Sitzplatz notiert sei. Der antwortete nur: "Dekei" - Klasse zwei. Na toll, wohl keine Sitzplatzreservierung... Ich durchlief also die 2 Wagen der 2. Klasse - kein Platz mehr frei. Im Gang blieb ich stehen - und da war er wieder, der Typ von eben... Er wollte sich mit mir unterhalten, auch dann noch, als wir feststellten, dass weder er englisch kann, noch ich singhalesisch.
Via Handzeichen fragte er nach meiner Handynummer, meiner Adresse in Deutschland und ob wir nicht zusammen irgendwo hin gehen wollen. Ich für meinen Teil versuchte derweil eine Uhr auszumachen, da ich mich der Abfahrt des Zuges entgegen sehnte. Nur einem seiner Handzeichen bin ich gefolgt: ich habe mich auf die Einstiegsstufe der Zugtür gesetzt... Das fand ich sehr abenteuerlich.
Ich saß dann also da, in der Zugtür (die ja nicht verschlossen wird) und wartete auf die Dinge, die da kommen (meinen mit 2 Schlössern gesicherten Rucksack natürlich neben mir). Und da kam auch was, nämlich eine singhalesische Familie. Wobei es sich die etwas korpulentere Dame auch nicht nehmen ließ, sich noch neben mich zu quetschen und - ja was? - ein Gespräch mit mir anzufangen.
Zugfahrt mit Maniak und Familie
"Where are you from?", "Where going?", "What Hotel?", "What you doing?", "Married?", "Bradda?" - äh moment, Bradda? "You have Bradda?", "Bradda? Or sister?" Ahhhhhhhhhhhh. "Yes, one younger sister" "No Bradda?" Ich: "Not married, no brother" und plötzlich verharrte sie in ihrem erstaunten Gesichtszug und starrte mich an.
Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, ging es auch schon weiter: "What's your name?" "How old are you?" etc pp. . Neugier und Gesprächsfreude können ja ganz hinreißend sein, nicht aber, wenn man alle Fragen bereits 5 mal 5 Menschen beantwortet hat oder die Antworten erstmal via Mundpropaganda ans Abteil weiter geleitet werden. Oder die Dame dann neben mir sitzt, mich anschaut, was auf singhalesisch sagt und sich dann mit dem Rest darüber einen ablacht. Kultur pur.
Plötzlich blieb der Zug mitten in der Pampa stehen......... Ich gebe ja zu, dass das schon etwas beängstigend für mich war, so mitten in Sri Lanka. Ich äugte also raus - ich saß ja sehr günstig - und sah das:
Okay, dann kann es ja jetzt weiter gehen, die grüne Fahne wurde geschwenkt. Und da war es wieder, dieses Gefühl, das menschliche und zugleich nervige Bedürfnis die Toilette aufsuchen zu müssen.
Zum Glück befand sich die Zugtoilette in nächster Nähe. Zunächst erschien mir diese sauberer als im Bahnhof, das erfreute mich. Doch den Wasserhahn aufzudrehen war ein Fehler. Braunes Wasser sollte nun meine Hände reinigen, ich verzichtete.
Zurück auf meine Treppenstufe bot mir Maniak (so hieß die Dame neben mir) einen Keks an... Frei nach dem Motto: "Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark" nahm ich diesen an, die folgenden Angebote (von Cheese-Cracker bis Stulle) wehrte ich erfolgreich ab.
Ab und an hielten wir auch mal neben einem anderen Zug...
Und plötzlich musste ich ausführlich lachen. Ich fand es einfach etwas strange, so in einer Zugtür zu sitzen (3 Stunden lang), unter mir ab und an einen Abhang zu erblicken, neben mir eine Frau, die irgendwann einen Kaugummi im Haar hatte oder laut herumschrie wenn wir durch einen Tunnel fuhren (aus Spaß natürlich, nicht aus Panik), kurz vorher noch von einem Typen ohne mit der Wimper zu zucken gefragt zu werden, ob ich mit ihm zusammen irgendwo hin gehen wolle, braunes Wasser aus dem Wasserhahn und dabei alleine und mitten in Sri Lanka zu sein....
Irgendwann kam ich in Colombo an, wurde natürlich gleich wieder von allen Ecken angequatscht und leider leider konnte ich diesem Typen, der mich schon auf meiner Hinfahrt angesprochen hat, nicht entkommen. Ich hatte furchtbaren Hunger und ließ mich zu einem "nahe gelegenen" Imbiss mit Vegetables fahren (zu einem Freund von ihm). Ich bekam jedenfalls schlechte Laune. Denn so nahe gelegen war das nicht und gerade hygienisch wirkte es auch nicht. Der Tuktukfahrer aß jedenfalls so genüsslich, dass ich sogar noch auf ihn warten musste. Irgendwann war ich einfach nur froh im gut klimatisierten Expressbus nach Marawila zu sitzen.
Was übrig bleibt ist die Erinnerung an einen richtig coolen Ausflug mitten in Sri Lanka, ganz allein mit Rucksack ...... und weißer Hose.
Sing a Song - So, 24. Aug, 18:58